Die regulatorischen und technischen Anforderungen, die sich mit der Einführung von MiFID II und der PRIIPs Verordnung zum Jahresanfang für strukturierte Wertpapiere ergeben haben, konnten von den Emittenten von strukturierten Wertpapieren bzw. strukturierten Produkten erfolgreich umgesetzt werden. Die heute veröffentlichten Zahlen des Deutschen Derivate Verbandes zum Marktvolumen zeigen, dass das ausstehende Marktvolumen trotz der Schwäche des DAX sich in den fünf Monaten bis Ende Mai um rund 3,8 Prozent von 68,8 auf 71,4 Mrd. Euro erhöht hat.

Andrea Korte, Geschäftsführerin der factor-i GmbH Zertifikatefabrik, betont: „Dies ist auf ein erfolgreiches Neugeschäft zurückzuführen, was nicht möglich gewesen wäre, hätten die Emittenten für strukturierte Wertpapiere nicht die neu gestellten Anforderungen rechtzeitig erfüllt. Die Verknüpfung von rechtlichen und technischen Aspekten führte dazu, dass es sich um die größten Anpassungen im Emissionsprozess seit vielen Jahren handelte“.

So wurde in Deutschland das bisherige Produktinformationsblatt (PIB) durch ein sogenanntes Basisinformationsblatt (BIB bzw. KID) ersetzt, das insbesondere auch komplexe theoretische Szenarioanalysen enthält. Zudem verlangt MiFID II für jedes Wertpapier eine Zielmarktdefinition, die vom Emittenten festzulegen ist und unverzüglich über entsprechende Schnittstellen in den Systemen der Banken, Sparkassen und Onlinebroker zur Verfügung stehen muss.

„MiFID II und PRIIPs sind die Blaupause für die regulatorischen Anforderungen der Zukunft. LegalTech und RegTech sind ebenso wie FinTech zentrale Elemente für die Entwicklung der Finanzindustrie“, sagt Andrea Korte.

Die Statistiken des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) zum Marktvolumen
https://www.derivateverband.de/DEU/Statistiken/Marktvolumen